Bis in die 1780er Jahre war Wien geprägt vom österreichischen Barock, von der Architektursprache eines Lukas von Hildebrand oder auch eines Johann Bernhard Fischer von Erlach mit ihren geschwungenen Formen, später überhöht durch das Rokoko. Dem wurden mit dem Klassizismus auch Gedanken und Ziele der Aufklärung entgegengesetzt. Die Öffnung, Erweiterung und Durchgrünung der Stadt waren Ziele, die von Kaiser Joseph II. selbst definiert und auch in Angriff genommen wurden. Er wollte eine gesündere Stadt. Zu den Maßnahmen zur Verbesserung der Luftgüte bzw. der Hygiene zählten auch die Auflösungen von innerstädtischen Friedhöfen und deren Verlegung an den Stadtrand, Vorschriften zum täglichen Abspritzen der Straßen zwecks Staubbindung und die Pflanzungen von Alleen entlang von Straßenzügen. Bestandteil dieser Überlegungen war auch die Errichtung medizinischer Einrichtungen. Innerhalb einer Gesamtbauzeit von vier Jahren wurde in Wien ein gewaltiger medizinischer Komplex zwischen Alserstraße und Währingerstraße realisiert: Ein Zivilspital mit 2.000 Betten, mit einer Klinik für die praktische Ausbildung von Ärzten, ein Spezialbau zur Unterbringung von 250 Geisteskranken, ein Militärspital mit 1.200 Betten, eine medizinisch-chirurgische Akademie für 200 Studenten, ein Internatsgebäude für die Zöglinge und ein Heilkräutergarten: Dieser medizinische Komplex war und ist einmalig in Europa. Und Teil dieses Gesamtkonzepts war das Josephinum.
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